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Hornissennest entfernen

Die Hornisse ist die größte Art unter den heimischen Faltenwespen. Ihr Lebensraum ist die halboffene Kulturlandschaft, wo sie in hohlen Bäumen ihr Nest anlegt. Für viele Menschen ist die Vorstellung, im eigenen Garten oder gar im eigenen Haus ein Hornissenwolk als Untermieter zu haben, sehr beunruhigend.

Es wird dringend empfohlen, einen Fachmann mit der Bekämpfung zu beauftragen, egal ob es sich um die Europäische oder die Asiatische Hornisse handelt. Wir werden sehen, in welchen Fällen man „eventuell“ eine eigene Intervention in Betracht ziehen kann.

Die Europäische Hornisse ist keine Art, die als schädlich für das Ökosystem gilt, sie ist eher nützlich für den Garten und steht in Deutschland sogar unter Schutz. Im Gegensatz dazu stellt die Asiatische Hornisse eine Gefahr für die Biodiversität dar. In Europa gibt es keine natürlichen Fressfeinde, die ihre rasante Verbreitung stoppen könnten.

Hornissen zählen in Deutschland zu den besonders geschützten Tierarten. Sie dürfen nicht getötet und ihr Nest dürfen nicht zerstört werden.

Nest einer Europäischen Hornisse im Dachboden eines Wohnhauses

Handelt es sich um ein Nest der Europäischen oder der Asiatischen Hornisse ?

Das Nest der Europäischen Hornisse wird meist im Schatten und außerhalb der Sichtweite gebaut. Es wird meist auf Dachböden, in Kaminschächten oder auch in hohlen Baumstämmen angelegt. Ihre Hülle ist brauner als die ihrer asiatischen Verwandten.

Das Nest der Asiatischen Hornisse hingegen bevorzugt das helle Licht und befindet sich oft in den Baumkronen.

Das Nest der Europäischen Hornisse hat einen Eingang von unten, was das Eindringen von Hornissen in das Haus begünstigt, wenn es sich z. B. in einem Kaminschacht befindet. Das Nest der Asiatischen Hornisse hat seinen Eingang eher an der Seite.

In welchen Fällen sollte man selbst Hand anzulegen, ein Hornissennest zu entfernen ?

Wenn es sich um ein Nest der Asiatischen Hornisse handelt, ist es immer zwingend notwendig, einen Fachmann einzuschalten. Da die Insekten besonders aggressiv sind, setzen Sie Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen einem Risiko aus.

Im Falle eines Nests der Europäischen Hornisse wird ebenfalls empfohlen, einen Fachmann zu beauftragen. Wenn Sie dennoch darauf beharren, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, erfahren Sie hier, in welchen Fällen dies möglich ist.

Kleinem Hornissennest

Das Nest der Europäischen Hornisse muss eine angemessene Größe haben (weniger als 20 cm lang oder im Bau befindlich). Außerdem muss es leicht erreichbar sein und Sie müssen sich um das Nest herumbewegen können. Die in Supermärkten erhältlichen Insektizid Spraydosen haben eine begrenzte Kapazität, die für eine relativ kleine Nestgröße geeignet ist.

Die Bekämpfung sollte in den ersten kalten Herbsttagen erfolgen, wenn die Tiere (außer den befruchteten Weibchen) zu sterben beginnen.

Der Eingriff sollte vorzugsweise in der Abenddämmerung oder am frühen Morgen erfolgen. Vermeiden Sie daher bei der Annäherung an das Nest Licht, das eine Abwehrreaktion der Hornissen auslösen könnte.

Schützen Sie sich idealerweise mit einem Imkerei-Vollschutzanzug.

Um einen angemessenen persönlichen Schutz werden Sie nicht herumkommen. Idealerweise besorgen Sie sich einen Vollschutzanzug, der speziell für diesen Zweck vorgesehen ist. Ansonsten sollten Sie nicht nur dicke Kleidung tragen, sondern auch Ihren Kopf, Ihr Gesicht (einschließlich Augen- und Mundschutz) sowie Ihre Hände und Unterarme mit dicken Handschuhen schützen.

Der Einsatz von Insektizidspraydosen ist wiederum nur bei relativ kleinen Hornissennestern sinnvoll. Wählen Sie ein Produkt mit einer ausreichenden Sprühstärke und einem Feuerlöscher ähnlichen Sprühkopf, mit dem Sie das Spray mindestens 5 bis 6 Meter vom Nest entfernt versprühen können. Das Insektizid wird direkt auf das Nest gesprüht, indem es die gesamte Oberfläche des Nestes überzieht. Solche Blitzspraydosen sind in Baumärkten erhältlich, aber sie sind trotzdem giftig und brennbar und sollten daher mit Vorsicht gehandhabt werden.

Hornissennest : In welchen Fällen unbedingt einen Fachmann hinzuziehen.

Professionelle Interventionen zur Vernichtung eines Hornissennests unter dem Dach

Hornissen stehen wie Bienen unter Naturschutz, und das bereits seit den 80er Jahren.

Im Idealfall empfehlen wir Ihnen, Ihre Hornissennester von einem Fachmann wie einem Bienenzüchter vernichten zu lassen, was umso wichtiger ist, wenn es sich um ein Nest der asiatischen Hornisse handelt. Eine professionelle Hilfe kostet etwa 100 Euro und wird Ihnen viel Ärger ersparen! Es wäre schade, wenn Sie aus Kostengründen darauf verzichten und das Risiko eingehen, gestochen zu werden.

Der Fachmann kennt das Verhalten der Tiere im Nest und ist in der Lage, sie schnell und sicher zu beseitigen. Er verfügt über einen Imkeranzug und professionelle Höhenzugangsgeräte wie Dachleitern, wenn sich das Nest z. B. am Dachausstieg befindet. Ein Insektizid in Pulverform: Der Fachmann pumpt das Mittel durch die Öffnung des Nestes in das Nest.

Das Nest wird dadurch kontaminiert und die Tiere werden innerhalb von Minuten bis Stunden getötet, und diejenigen, die beim Sprühen entkommen, werden bei ihrer Rückkehr ins Nest aufgrund der remanenten Wirkung des Insektizids infiziert.

Hornissennest: Was Sie auf keinen Fall tun sollten !

Unspezifischen Expansionsschaum verwenden

Die alleinige Verwendung von Schaumstoff, der nicht speziell für Insektennester entwickelt wurde, ist eine gefährliche Lösung. Dabei wird der Schaum von der Öffnung des Nests in das Nest getrieben.

Diese Lösung birgt mehrere große Risiken. Es ist notwendig, sich dem Nest zu nähern. Da das Produkt keine insektiziden Eigenschaften hat, sind die aus dem Nest entkommenen Tiere besonders aggressiv. Es wäre töricht, dies zu tun, vor allem, wenn man nicht über einen professionellen Schutzanzug verfügt.

Rauch oder Feuer verwenden

Die Nester der Europäischen Hornisse lieben versteckte Orte wie Kaminschächte, die sich in der Nähe des Dachaustritts befinden. Mit der Zeit können diese Nester einen großen Durchmesser annehmen und den Rauchabzug erheblich verstopfen.

Wenn Sie auf die Idee kommen, Ihren Kamin anzuzünden, um die Nester zu vertreiben, sollten Sie wissen, dass dies eine sehr schlechte Idee ist. Das vom Rauch freigesetzte Kohlenmonoxid könnte stecken bleiben und nicht durch den Schornstein abziehen, was Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen gefährden würde. Noch gefährlicher wäre es, vorher ein Insektenschutzmittel zu verwenden, das in Kombination mit einem Kaminfeuer zu einer Feuersbrunst und einem sicheren Brand führen würde!

Bei einem Nest außerhalb eines Schornsteins ist der Einsatz von Feuer oder Rauch zur Zerstörung eines Nests ebenfalls sehr riskant und nicht empfehlenswert, da die Gefahr besteht, dass die Umgebung in Brand gesetzt wird und nur ein Teil des Ergebnisses erzielt wird.